Biopolitik und Ethik,

Veranstaltung mit Thomas Lemke, am Dienstag, den 10.12., um 19:30 Uhr im Hotel Klingelhöffer, Hersfelder Str., Alsfeld

In seinem Vortrag wird der Referent Ausgangsüberlegungen (und zentrale Thesen) eines neuen Forschungsprojekts präsentieren, das die Sammlung, Lagerung und Nutzung von menschlichem und nicht-menschlichem organischem Material durch Verfahren des Kühlens und Gefrierens untersuchen soll. Seine These ist, dass die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung dieser „Kryotechnologien“ in einer folgenreichen Verschiebung der Zeit- und Raumrelationen und der radikalen Neufassung des Verhältnisses von Natur und Kultur besteht.

Der Vortrag erläutert zunächst die Geschichte und die Bedeutung der Kryotechnologien, um dann auf jene Techniken zu fokussieren, die sich mit dem Einfrieren und Konservieren organischen Materials befassen. Der zweite Teil des Vortrags illustriert anhand von ausgewählten Fallbeispielen verschiedene Felder, in denen diese Techniken eingesetzt werden und diskutiert einige Folgen dieses Einsatzes. Im dritten Teil wird er skizzieren, wie Kryotechnologien traditionelle Zeit- und Raumkonzepte, aber auch Grenzziehungen zwischen Natur und Kultur verändern. Am Ende steht ein Fazit, das zentrale Argumente des Vortrags knapp zusammenfasst, und weitere Forschungsperspektiven skizziert.

Prof. Dr. Thomas Lemke ist der wohl führende Experte für Biopolitik in Deutschland und lehrt an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er lehrte in den letzten Jahren u.a. auch in London, New York, Kopenhagen und Sydney. Der Eintritt ist frei.

 

Biopolitik statt Bioethik

Interview mit Thoams Lemke hier: