Sozialismus als moralisches Gebot?

 

Warum eine ethische Begründung sozialistischer Politik unverzichtbar ist – aber auch nicht ausreicht“

Veranstaltung Frieder Otto Wolf ( Berlin) am Dienstag, den 12.02.2019 um 19:30 Uhr im Hotel Klingelhöffer, Hersfelder Str., Alsfeld

Die gesellschaftliche Linke speist sich in ihren Zielen einer sozial gerechten und wirklich befreiten Gesellschaft nicht primär aus Marx. Worauf basiert also der Gerechtigkeits-und Freiheitsbegriff? Und hat etwa Kant etwas damit zu tun?

Der Abschied der SPD von Marx in Godesberg und ihre Hinwendung zu Kant war nur der Endpunkt einer langen und widersprüchlichen Entwicklung, die historisch weit vorher entstanden ist. Einige haben diesen Prozess begleitet, indem sie theoretisch Marx und Kant miteinander verknüpften (so etwa Karl Vorländer und die „Austromarxisten“).

Schon Eduard Bernstein (der sich selbst zeitlebens als Marxist verstand) meinte, dass es für das Ziel des Sozialismus keines naturgesetzlichen Determinismus bedarf, wohl aber eines Gerechtigkeitsgefühls.

Was unterscheidet also die Begriffe von Gerechtigkeit und Freiheit bei Marx und bei Kant? Und was bedeuten demgegenüber die Befunde von Marx‘ „Kritik der politischen Ökonoimie“? Und was sagt uns das über die Perspektiven der heutigen gesellschaftlichen Linken und deren Entfaltungsmöglichkeiten?

Frieder Otto Wolf  ist Philosoph und Politikwissenschaftler. Er ist seit 2007 Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin.