Antifaschismus in der DDR – zwangsverordnet?

Veranstaltung mit Dr. Dagmar Enkelmann, Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Mittwoch, 13. März 2019 um 19.00 Uhr im L14zwo in der Lindenstraße 2 in Fulda

Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der DDR – die euphorischen Monate zwischen Oktober 1989 und März 1990 ausgenommen – begannen die meisten Medien im Osten und Westen Deutschlands, den Antifaschismus der DDR zu delegitimieren: der sei nicht echt gewesen, sondern zwangsverordnet und lediglich als Machtinstrument gebraucht worden. Der unbedingte Antifaschismus gehörte zu den Gründungsmythen der DDR – mit dem sie sich auch ideologisch und propagandistisch von der Bundesrepublik abzugrenzen suchte. Dass allerdings nur in Westdeutschland einstige Nazi-Funktionäre eine zweite Karriere machen konnten, ist eine von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gepflegte Legende. Es war klar, wer sind die Guten, wer sind die Bösen. Während der bundesdeutsche Weg verschlungen, wechselhaft, aber eben auch offen war für all die Nuancierungen, für die unterschiedlichen Verstrickungen.

Transparent in Neukölln,
Sommer 1945
Bundesarchiv,

Zu diesem Thema haben wir Dagmar Enkelmann als Referentin gewinnen können.

Nach dem Studium der Geschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig folgte ab 1985 eine Aspirantur an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften Berlin, die sie 1989 mit einer Doktorarbeit über „Die Identifikationskrise der Jugend in der DDR“ und dem Titel Dr. rer. pol. abschloss.  1979 bis 1985 arbeitete Dagmar Enkelmann als Lehrerin für Geschichte an der FDJ-Jugendhochschule Bogensee. 1985-1989 folgte eine Aspirantur auf dem Gebiet der Jugendforschung. Vor 1989 war sie auch in der gewerkschaftlichen Frauenarbeit aktiv. Sie war von 2005 bis 2013 parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag. Am 1. Dezember 2012 wurde sie zur Vorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung gewählt.

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bündnis Fulda stellt sich quer statt.